"Ein neuer Tenor hat sich auf unsere Aktion hin schon gemeldet", freut sich Sabine Kammer, die neue zweite Vorsitzende des Gesangvereins Sängerbund Vockenhausen. Und den können die 25 Männer des Chores gut gebrauchen. Auch zwei Frauen aus Ehlhalten wechselten nach der Einstellung des dortigen Chors zum Sängerbund.
Im 70er-Jahre-Look warben die Mitglieder am vergangenen Samstag in Vockenhausen für ihr Chorprojekt "Schlager der 70er Jahre" (Foto). Mit selbstgestrickten Pullis, wildgemusterten Blusen und Hosenbeinen, Stirnbändern und rosaroter Brille waren die Sängerinnen und Sänger ein Hingucker an der Hauptstraße. Sie verteilten Handzettel (s. Anzeige unten) und suchten das Gespräch mit Passanten.
Starten wird das Projekt am kommenden in der Probestunde des Frauenchors von 20 bis 21.30 Uhr. Der Männerchor probt donnerstags zur gleichen Zeit am gleichen Ort, dem Vereinslokal »Zum Taunus« in der Hauptstraße 89. Frauen- und Männerchor freuen sich über Neugierige, die es mit dem Singen einfach mal versuchen möchten. "Wir hatten schon viel Spaß bei der Auswahl der Musiktitel und wollen auch die Garderobe und das Rahmenprogramm im Stil der 70er gestalten", verrät Katja Ludwig. Die Chöre singen und proben einzeln und gemeinsam. Die Chorleiter Christian Hauck und seine Schwester Solveig Wagner arbeiten gut zusammen. Das Abschlusskonzert wird im November sein.
Drei Generationen singen in den Chören des Gesangvereins Sängerbund. Anna Wagner ist mit 18 Jahren die jüngste im 20-köpfigen Frauenchor, war in den Siebzigern noch gar nicht geboren und musste erst mal googeln wie die Mode damals aussah. "Und ich trug da noch Strampelhosen", scherzte Frank Förster, Jahrgang 1976. Gerda Menke (65) holte einen feschen Hosenanzug aus ihrem Kleiderschrank. Sie hat auch noch Modehefte mit Schnittmustern aus der Zeit."Das Projekt beflügelt uns enorm", sind sich Sabine Kammer und Vorsitzender Roland Häuber einig und freuen sich auf Menschen, die am Schwung teilhaben möchten. Eine Mitgliedschaft im Verein ist nicht notwendig, lediglich ein einmaliger Kostenbeitrag von 15 Euro wird erhoben. "Also einfach mal bei unseren Proben vorbeischauen", ermuntert die fröhliche Truppe zum Mitmachen.
Eppsteiner Zeitung, Artikel im April 2013 (jp)